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oekonux             links zum thema



fame 0 28042001 06:46

live! + delay reportage* vor der oekonux-konferenz , dortmund, 28.-30.4.2001 [Come to where the real fame is]

utopischer samstag morgen

was koennte alles free sein, was kann alles open sein?

(?) free = nicht proprietaer, transparent, nahezu kostenlos, open = nicht proprietaer - oeffentliche & individuelle mobiliaet - industrielle nahrung - oekostandard-kleidung - spezialwissen - hardware/software - ...

v i a noname-mailinglist & http://www.famemaf.de

* vorsicht rechtschreibfehler!





fame (Fame's not Art Media Entertainment) 1 24042001 09:23


linux ist nicht ... wenn der fuer die edv zustaendige buergermeister sich fuer linux entscheidet

samples aus dem Oekonux:

Interview with Stefan Merten by Geert Lovink ausser * = aus der e- mail
"Re: <nettime> Review of the CODE conference (Cambridge/UK, April 5-6, 2001)"
veroeffentlicht via <nettime> Date: Sun, 22 Apr 2001 18:14:29 +0200
From: Florian Cramer <paragram@gmx.net> To: Nettime <nettime- l@bbs.thing.net> [in english]
veroeffentlicht via <nettime> Date: Tue, 24 Apr 2001 13:08:58 +1000
From: geert lovink <geert@xs4all.nl> archive: http://www.nettime.org
[ ] = fame

In Oekonux there is a common sense, that Free Software might be exactly this: an early form of the new society embedded in the old society. (We call this new society "GPL society" to have a word for this new thing we're trying to explore.)

most people on the Oekonux list don't recognize IBM's activities as to gain control over the free software scene.

Many computer users are saying that open source will only become a success if it is able to transcend the (male) geek culture of software engineering, making alliances with interface designers, activists and artists, cross-linking with broader cyber- cultures such as the games communities. Do you think that the withdrawal into the technical is only a temporary phenomena? When is the free software/open source movement ready to break out?

we are talking of a new model of goods production in general, which transcends the industrial model.

Instead the basis of this new society will be the individual self-unfolding ("Selbstentfaltung") combined with self-organization and global cooperation. Goods in this society are not sold but simply available and taken by those who need them.

In particular the work machines are doing is actually used for setting people free in the sense that the machines do the necessary things while humans can be artists, engineers, ... whatever they like. [fishing in the morning, eating the rich at lunch, reading marx in the evening]

Once a digital information has been produced it is reproducible with extremely marginal cost. This is the reason why information industries of all kinds are making such a fuss about intellectual property rights

As well as capitalism with its industrial model was able to deliver better products than the former feudalistic models and therefore overcame feudalism, free production of goods will overcome the former model of capitalism. [und wie das ueberbruecken?] most artist-programmers don't work in a similarly priviledged position as most Free Software programmers (i.e. highly paid day jobs in the industry or research institutions).*

set up free art projects, which make possible the fundamental principles of free software (absence of exchange value, self-unfolding, self-organization, global cooperation).



fame 2 24042001 18:54

merten: software darf zu jedem zweck eingesetzt werden [pragmatistisch] im schreiben von software selbstentfalten - selbstentfaltung als produktivkraft - selbstentfaltung ist zentraler motor fuer produktion selbstorganisiert, global vernetzt · im ueberfluss · koop statt konkurrenz



fame 3 28042001 19:42

fsrevol

stefan merten fortsetzung: paradigma freier information auf materielle welt ausdehnen

stefan meretz: schon in der vorbereitung und organisation der konferenz war alles "open" und selbstbestimmt; fachhochschul(fh)- dirketor will chef der geplanten it-akademie werden, oekonux in opposition, muszte sich mit idee fuer konferenz durchsetzen an der fh wird u.a. informatik gelehrt

stefan meretz. _linux & co: freie software - ideen fuer eine andere gesellschaft_. neu-ulm: ag spak (arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer arbeitskreise), 2000. 12,-
http://www.kritische-informatik.de/fsrevol.htm

vermutung/historische projektion: so wie es einmal eine nicht- nichtfreie software gegeben hat ("frei" im sinn von relativ restriktionslos einsehbar, kopierbar, umschreibbar) musz es einmal eine freie gesellschaft gegeben haben bzw. umgekehrt.

krisis buecherstand

ca. 100 leute, studenten, professoren, interessierte, mehrheitlich maennlich



fame 4 28042001 20:34

fight for your right 2 work ... not!

in dortmund gibt es am 1. mai (tag der arbeit/slosigkeit) 2001 eine "job parade", mit djs (und tanzenden angestellten, auszubildenden und arbeitern?) wird von der dgb-jugend unter dem motto "jobs 4 party, party 4 jobs" gefeiert, was oekonomie-linux aendern will, naemlich die entfemdete lohnarbeit, deren quote ja nicht wirklich abnimmt, sondern laut den konzepten der regierung nur in schlecht entlohnte gemeinschaftsarbeit, in niedrig- service verwandelt werden soll, wie man hoert. fight for your right 2 work ... not!

das recht auf faulheit benoetigt die partikulare gruppe der programmierer nicht, "ich will, dasz das ding arbeitet", weil ich faul bin, also programmiere ich es um. warum ist germany momentan das in europa wichtigste open source- land? gibt es hinter oder neben der lust am programmieren, wie hier beschworen wird, auch eine workoholic-nahe passion, was ja leiden miteinschliszt?

moeglicherweise geht das konzeptionelle axiom der marxschen produktivkraftentwicklung an solchen phaenomenen vorbei. insgesamt bedeutet die linuxierung der oekonomie auch ein biszchen soetwas wie, mit den richtigen dingen dem baumarkt zu entkommen: mensch macht es, das ding, produktiv und erhaelt aus der abschaffung s/eines mangels ein neues ding, an dem er dann weiterbauen kann. mit werkzeugen, der kultivierung von natur und dem menschenbild des homo faber hat das wohl viel zu tun, wenig wohl mit denkerischen ansaetzen, die mit kategoerien wie medium, system operieren. lisze sich doch eine psycho-perspektive in oekonux integrieren, indem am begriff des mittels zum zweck (nutzen) gearbeitet wuerde, deren rationalitaet nicht allein im spasz aufgehen kann.

immer wieder hoert man davon, so auch auf dieser konferenz, dass, nach dem prinzip freier software - hier als uebertragungsmodell fuer produktionsprozesse ueberhaupt - hergestellte produkte qualitativ besser, meint stabiler seien, weil die verantwortlichkeit verteilt und dabei nach dem bestmoeglichen und transparent gehandelt werde. eine linux-oekonomie hat offenbar gewisse grundlegende parameter, deren wichtigster der faktor *nutzen* ist. was ist der nutzen eines mediums, das kein werkzeug ist, sondern sozial wird?

was sich rell abzeichnet ist, dass die freie software bzw. offene quellcodes bewegung die distanz zu technisch-technischen vorgaengen verringert und der forderung einer entmonopolisierung von wissensgenerierenden verfahren auf ihrem bereich nahe kommt. ausschlusz soll vermieden, genereller einschlusz gefoerdert werden (transparenz). wobei ein begriff von kultur zu waehlen ist, welcher sich nicht als sektor fuer kunst und unterhaltung definiert, sondern industrie und politik mitumfasst. mit diesem integrativen kulturbegriff duerfte aber dennoch diversivitaet nicht vermieden werden.

to be continued!
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"Free Software Foundation Europe finishes founding process"
Further information about the FSF Europe can be found at http://fsfeurope.org



fame 5 29042001 20:22

linux ist nicht nur linux sondern genaugenommen gnu/linux, da der kernel von linux, die komponenten aber von gnu sind

open source ist das label zur vermarktung freier software
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die produktiv-soziale struktur von linux wird in dortmund als "keim" angesehen fuer den start in eine veraenderte oekonomie der gesellschaft, die ohne tausch und mehrwert-profit sowie mit weitgehender automatisierung notwendiger arbeit verlaeuft. ein utopischer gedanke, weil ueber psychologische spekulationen und technologische prognosen auf der basis einer analyse des kapitalismus, die als naturwuechsig angesehenen strukturen des heutigen monetarismus (der (boersen)markt regelt sich systemisch 'frei' nach angebot und nachfrage) nicht nur als solche angezweifelt werden, sondern ersetzt werden durch den hauptgedanken einer solidarischen teilen-gesellschaft ("sharing").



fame 6 29042001 22:03

The Bazaar is a Cathedral
Eric S. Raymond's Buch ueber Open Source

Dasz mensch Teil hat an lebenden Legenden und modernen Mythen, die gerade im Entstehen sind, ist ein Allgemeinplatz. Die dazugehoerige Bibel zu lesen gehoert zum Marketing-Konzept. "O'Reilly can afford to pay the leaders of Perl and Apache to do their thing because it expects their efforts will enable it to sell more Perl- and Apache- related books and draw more people to its conferences." (*Eric S. Raymond. _The Cathedral And The Bazaar: Musings on Linux and Open Source by an Accidental Revolutionary_. Sebastopol: O'Reilly, 1999. S. 186.*). Seitdem klar wurde, dasz Microsoft und das Garagenfirma- Modell in einer seltsamen Mischung aus Feindbild (Bill Gates, der meistgehasste Mann der 90er) und Faszination eben jenen Stoff abgeben wuerde, der die Neue-Markt-Zukunftsphantasmen antreibt, kommt auch der Normal-User nicht an Zauberworten wie "Linux" und - aus der Perspektive der Mainstream-Medien - eine Ebene darunter "Open Source" (OS) vorbei.

Die Kampagne mit der OS durchgesetzt wurde, die Eric S. Raymond (ESR) in seinem Buch ueber die antagonistischen Produktionsmodelle fuer Software - _Die Kathedrale (autoritaer) und der Basar_ (dezentralisiert) - beschreibt traegt Fruechte. Die Logik aller Kapitalerotik bleibt also auch hier bestehen: Saeen, Wachsen, Ernten. Sie deckt sich mit der Spar-Rhetorik der Banken, aehnlich wie sich z.B. die Musikszene Techno selbstbeschreibt, seien die Zeiten des Saeens und Wachsens (die Erforschung) vorbei, nun breche das Zeitalter des Erntens (Auslebens) an. Linux kommt, Windows geht.

Was ist der Kernel von Open Source? verhaelt es sich so wie mit dem Mauszeiger, der zwischen der Schreibflaeche und dem Scrollbalken einfach verschwindet, also Unfaszbarkeit? Eric Raymond spurt nach, irgendwo im Text schreibt er davon, dasz er der Unbewusztheit der Hackerkultur ein biszchen Erinnerungsvermoegen beibringen wollte. Geschichtsschreibung. Und er kommt nach einer kurzen Historie des Hackertums, dem eigentlichen Aufsatz "The Cathedral And The Bazaar", der revolutionaeren Metapher (von der monopolistischen Planwirtschaft - alle 2 Jahre eine neue Version - zum muendigen transnationalen Marktplatz), dem neuen Besitzbegriff der Offenen Software (Autoritaet folgt Responsibilitaet) und der Er- Klaerung der oekonomischen Bedingungen, Spielregeln und Vermarktungsstrategien (top down nicht bottom up, liebe Peer!) zu dem Schlusz, dasz "der freie Markt, im weitesten liberalen Sinn inklusive aller unerzwungenen Aktivitaet sei es Handel oder Geschenk, fortwaehrend sich vermehrenden Software- Wohlstand fuer jeden produzieren kann" (Uebers. d. Verf.). Das technologisch Beste soll sich durchsetzen, nicht das am besten verkaufte. Die Nutzer sollen in den Produktionsprozess eingebunden sein, geschlossene Systeme sind nicht mehr effektiv.

Wandelt sich das oekonomisch-weltbildliche Leitbild 'Markt' derzeit in 'Netzwerk' um, dann gilt laut ESR fuer die Software-Welt die offene Infrastruktur als Mittelpunkt des Geld- und Nutzenumlaufkosmos. Denn Computer sind fuer ihn Tools fuer Menschen - _alle_ Menschen. OS beendet nicht das Konkurrenzprinzip des Marktes - oder nun des globalen Netzwerkes -, alle soziale kompetenz laeuft weiterhin darauf hinaus, es besser zu machen als der andere. Der Pragmatismus legitimiert das Reich guter Software, es geht argumentativ im Prinzip um Qualitaet, Zuverlaessigkeit und Funktionalitaet. Das Subprinzip Computer (Hardare/Software) als Lebensstil oder gar Medium wird nicht angetastet und kommt demnach auch nicht vor, es sei denn im post- religioesen Sinn als Science Fiction-Fantum und als Teilkultur "die Hacker".

So liest sich die Coverillustration auch praeziser, das kubistische Gemaelde von Livbov Popova, der Bruch mit der Zentralperspektive und den illusionistischen Bildtechniken sowie die gebrochen un- uebersichtliche Gesamtschau in der die Dinge mit den Menschen verzeichnet sind, analog zu den Umbruechen heute und eine Reminiszens an die klassische Moderne - etwas also was als begriffen gemutmaszt wird, aber nie zum breiten Konsens gehoerte und so also noch nicht begriffen ist: Ohne Geld-Oekonomie nicht kostenlos aber crazy, weil go Open Source das bisherige System umdreht, Netscape gab 1998 die Kronjuwlen weg, ihr Wissen, den Quellcode; sein Produktionsgeheimnis laeszt man normalerweise nicht aus dem Safe (siehe das Aroma in Coca-Cola). Damit etabliert sich eine neue Elite (wie Friedrich Kittler und Arthur Kroker schon laengere Zeit predigen): die der Digiterati unter der Kontrolle ihrer eigenen Gemeinschaft, und die Open Source "Bewegung" ist eng gekoppelt an das idealistische Tauschprinzip der Softwareautorenschaft, naemlich das freiwillige Geben des Nuetzlichen, dem Use Value (Marxschisch "Nutzwert") und zugleich an die Distributoren, deren Sale Value ("Tauschwert") auf alle Nichtsoftwareschreiber zielt.

Open Source funktioniert ein biszchen so wie eine Zwiebel oder wie die Zisterzienser, Hacker sind somit der Orden, ESR ist ihr unfreiwillig selbstironischer Evangelist (neben Richard Stallman, nicht umsonst geben sich beide gerne Pseudo-Attitueden der Fuehrerschaft hin) und der sogenannte Enduser ist die Schale. Kaeme es jetzt darauf an, die von Innen-nach-Auszen-Bewegung umzukehren und von Auszen nach Innen zu gehen, vom Beta-Tester zum Programmierer?? Mit dem System arbeiten, nicht dagegen - eine alte Hackeregel. Nur, fuer das System, oder um es zu verwandeln? Und mit welchem System eigentlich?

Eric S. Raymond. _The Cathedral And The Bazaar: Musings on Linux and Open Source by an Accidental Revolutionary_. Sebastopol: O'Reilly, 1999. US $ 19.95 = ca. DM 50,-

The Cathedral and the Bizarre
http://www.macopinion.com/columns/macskeptic/00/07/07/index.html

> > > n0name newsletter #25 http://www.n0name.de/news/news25.txt


fame 7 29042001 23:06

kim veltman vom maastricht mcluhan institute gibt uns die schaetzung wieder, dass weltweit 250.000 leute an linux arbeiten wuerden, in d waeren es davon 37% (!). die administration in frankreich wuerde auf linux gehen. island waere damit schon komplett, weil microsoft dieser markt zu klein waere, ergaenzt stefan meretz, island aber wegen ihrer eigenen schriftzeichen softwaretechnisch auf einen besonderen schrifttypensatz angewiesen ist, den sie sich nun selbst gebaut haben. das heiszt: software ist kein luxus mehr, software, betriebssysteme sind nunmehr notwendige einheiten fuer die volkwirtschaften.

dann hebt veltman ab ... in der konsequenz wuerde philosophisch aus der digitalitaet spiritualitaet - die alte mcluhan-nummer: technik ist die erweiterung unseres nervensystems usw., etwas womit auch der scifi _2001_ endet. zukunft also. dann kommen powerpoint-statistiken: 1999 63 millionen kilometer neue kabel, 2000 90 millionen neue kabel, 6 millionen neue chips/sek.
fortsetzung folgt!

Wenn man emaf rueckwaerts liest heiszt es fame!
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"The rebel code" by Glyn Moody. (...) a fine book on the history of Linux and the Open Source Movement." Tilman Baumgaertel in seinem Artikel "notes on writing the history of the digital 0.1" in
cream 2
cream is an experimental collaboration of writers and curators in the field of net art. cream will come to you as a (sometimes iregular) bi-weekly newsletter devoted to theory and criticism concerning art in network culture. You can subscribe to cream cream will also go to the a few mailing lists: nettime, Rhizome, Syndicate. Subscriptions to cream via cream-info@laudanum.net



fame 8 30042001 12:56

inside|edistuo

kim veltman fortsetzung (-> fame 7): und dann kommt ein parcour-ritt durch die wunderbare welt der vernetzung und der virtualitaet, ambient intelligence von philips, futures research, visible human project, online virtualitaet, virtuelle laboratorien, seti, unvorstellbare teraflops-zahlen, im jahr 2006 2,4 billionen pc. "sie sind die neue generation." [elite]
fortsetzung folgt!



fame 9 30042001 17:07

kim veltman fortsetzung 2 (-> fame 7 & 8): dann die vision: augmented knowledge and culture. pda (personal digital assistant) mit denen wir die groszen bibliotheken checken koennen. wir braeuchten ein dynamisches wissen, weil sich realitaet dynamisch verhaelt, unsere sicht auf sie staendig aendert. zeit, geo, polit fordern dynamische repraesentationen von den dingen weil ihre konstruktionen variieren. jemand im publikum: "wir haben doch ganz andere probleme." veltman, der "naechste woche auf dem w3c, dem world wide web consortium" weilt, weiter: im osten waere die distanz von mensch und natur und technik geringer, wir brauchen eine erkenntnistheoretische version der "augmented reality" (ibm).

kim veltman, der sich wie ein verstaendiger globalist gibt, der seine missionarische aufgabe offenbar darin sieht, technik, mensch und natur zu verbinden und dabei den unterschied zwischen den kulturen fuer einen futuristischen transkulturellen drall auszunutzen, sagt was wir brauchen: "wir brauchen neue computergestuetzte universelle kulturfuehrer. das sei auch wille der eu. er belegt diesen willen mit dem terminus "semantische interoperabilitaet", alle versionen eines ereignisses, eines dings waeren als gleichwertig anzusehen, von der hochkultur bis zur oral history, von der internationalen bis zur lokalen aussage. zu erreichen sei das mit der programmierung entsprechender werkzeuge und umgebungen, mit einem "european network of centers of excellence", das sei die vision der eu-kommission.

also: interoperabilitaet saemtlicher (kultureller) inhalte, access to memory institutions, kollaboratives wissen; und die programmierung des ganzen?: er appelliert an techno-deutschland, die deutsche telekom haette schlieszlich schon vor jahren die erste atm-leitung (Asynchronous Transfer Mode (ATM), Gigabit Networking ueber Glasfaser oder Kupferkabel, wird fuer ISDN genutzt, zb -> http://www.infineon.com/ nach japan gehabt. was sagt das european cultural backbone ( http://ecb.t0.or.at/ ) dazu?

Dann zeigt er eine pyramide, auf deren spitze "wissen" steht. die wissensgesellschaft ist DIE gesellschaft, eine unwissen-gesellschaft kann es nicht geben, weil ihr der antrieb fehlt, oder dieses geraet, welches das buecherregal nach titeln scannt. der kampf gegen das ephemere.

Knowledge

     /\`
    /  \ `.
   /____\/

digitale arbeiter sind immer noch billiger



fame 10 30042001 17:31

find in!|!tou dnif

torsten woellert http://www.opentheory.org/proj/enzyklopaedie ; in einer nicht kontrollierten umgebung [in einem 'wertfreien' aber nicht wertEfreien raum], M$ (microsoft) oeffnet global maerkte, in diesen hat os (open source) die besten entwicklungschancen, M$ wegbereiter in gewissem sinn fuer os; nicht bei gefrorenem inhalt (wort) stehenbleiben [information = wissen ?], wikipedia ist offene enzyklopaedie from scratch aber chaotisch, alle wissen-versionen muessen zusammengebracht werden [warum eigentlich?], lizens fuer freies wissen, bewertbarkeit von wissen, alle beteiligten validieren, geronnenes und werdendes wissen in einem system verwalten, wissen ist etwas kollektives, widerspruch von chaos und qualitaet, von individualitaet und be-wertung (level of control). [ausdruecke wie "maechtig" und "kontrolle" konnotieren in der hackerszene basale wertezuweisungen.]

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samples aus e-mail "Re: Review of the CODE conference (Cambridge/UK, April 5-6, 2001)" [in english] veroeffentlicht via Date: Sun, 22 Apr 2001 18:14:29 +0200 From: Florian Cramer <paragram@gmx.net> archive: http://www.nettime.org [] = fame

To acknowledge that Free Software is a different culture whose cultural products are and will be different, is - in my view - to acknowledge that it's too early to suggest that it has resolved all problems of information freedom in the realm of computer software (as many Windows-/Mac-using speakers at CODE did). And before we move on to extend the Free Software/Open Source model to other cultural systems, we first have to acknowledge its problems and limitations.

In the case of visual art, one could argue that (as Duchamp and Warhol demonstrate) museums with their mere spaces control the definition and format of art, but at least there is and has been art, from Dada, Fluxus to Conceptual and Net Art, which evaded or subverted this control.

[vielleicht wird es einmal eine subversive bewegung gegen free software und open source geben, naemlich dann, wenn die kontrolle dieser ehemaligen positiven techno-rebellen das ausmasz ihres nutzens uebersteigt und als standard zu herrschen beginnt.]



fame 11 01052001 11:39

"How many programmers does it take to build a portal? Zero. Oracle Portral click for FREE online kit" Werbebanner auf http://www.networkworld.de/onlinelexikon/2/00007302.htm [30.04.2001] Es zeigt neben der Rationalisierungs-Botschaft Menschen in Reih und Glied.

reserveheer



fame 12 1.mai tag der arbeit(slosigkeit) 01052001 11:56

Berliner Zeitung

Freitag, 27. April 2001

Frei heißt nicht gratis

Stellen wir uns einmal vor, ein Computerprogramm sei ein Auto. Dann hätte dieses Auto eine Lizenz. Und in der Lizenz würde stehen, was der Hersteller dem Benutzer alles verbietet. (...)

Klar: Bei einem Auto würde sich kein Mensch derartige "Nutzungsbedingungen" gefallen lassen. Aber bei Computerprogrammen sind solche Einschränkungen die Norm. Bei Microsoft Windows steht im Lizenzvertrag, den jeder Nutzer akzeptieren muss, dass man den Code weder ansehen noch modifizieren darf. Der User ist dazu verdammt, mit Programmen zu arbeiten, von denen er nicht weiß, wie sie funktionieren." aus: Date: Sun, 27 May 2001 22:11:44 +0200 From: Tilman Baumgaertel <tilman_baumgaertel@csi.com> Subject: [rohrpost] Free Software Foundation europe

der ewige medien-vergleich mit dem auto hinkt, auch in dortmund wird das auto als analogon herangezogen - aufgrund seiner vorlaeuferschaft zum computer im techno-zeitstrahl? - , und es soll sogar per open organization eins gebaut werden ( http://www.theoscarproject.org ). der unterschied von software und auto liegt nicht in ihrer nutzung, nutzung allein macht kein medium, kein instrument, er liegt auch nicht nur im vermeintlichen unterschied von materiell und imateriell. er liegt im systemisch-strukturellen beider projekte: autos sind, neben ihrem sicherlich vorhandenen symbolischen kapital, human-performanz-dinge, software/programme beziehen sich allein auf die symbolische verarbeitung von zeichen in maschinen zu prozessen in kontakt zur mensch-maschine schnittstelle. es sei denn, man vestuende autofahren als programm.

das ist keine argumentation fuer die proprietaere lizenzierung von software, aber vielleicht ein entscheidender hinweis, warum die soziale peripherie und besonders ihre selbstorganisatorischen und selbstorganisierenden elemente, welche freie computerprogramme und offene quellcodes moeglich machte, nicht per se auf alle anderen sozialen verhaeltnisse transponierbar ist. die groeszen und lagerungen der faktoren von hardware-, arbeits- und lebenskapital, womenpower/manpower, natur- und wissensressourcen etc. sind in der programmier- und automobilbranche sehr unterschiedlich. aber koennen unterscheidende strukturmomente hinderlich sein, die uebertragung zu testen? die unterschiede zwischen produkten industrieller machart und post-industrieller machart mueszten mal gecheckt werden. die unterschiede des organisatorischen der produktivkraftentwicklung werden in dortmund schon besprochen.

interessanterweise arbeitet mercedesbenz beim einem seiner top-modelle tatsaechlich ebenso mit einer art protected mode, oelwechsel ist dann nur per zugriff auf den bordcomputer moeglich. bezogen auf das user-maschine-verhaeltniss heiszt das, die verknappung von wissen schuetzt zwar die mehrwertschoepfung, ist aber praktisch dumm. oder sind programmierer die neuen kfz-mechaniker? (-> fame 11)



fame 13 01052001 22:42

in dortmund organisiert sich kritische informatik, an der fachhochschule und im gewerkschaftsbereich ( http://www.mek-software.de ). die stadt soll vom stahlstandort in eine elektronische city verwandelt werden, mckinsey-maeszig. woher die lust an der lust an der maschinisierung? der umbau braucht programmiersklaven. die konferenz ist technisch-politisch, von der pds liegen fuer 2,- die Thesen und Texte zu "Bildungsanforderungen im 21. jahrhundert" herum (hans-gert graebe schreibt ueber "informatische kompetenz", -> auch http://www.informatik.uni-leipzig.de/~graebe ).

kabel statt bruecken und pipelines - in dortmund werden neue leitbilder gepflegt



fame 14 01052001 23:55

gesellschaft transzendieren

es gibt eine subsistentielle umwelt freier software-programmiererInnen, ihr basar-verhalten (gesunde konkurrenz, das beste wird ausgewaehlt) ist gestuetzt durch professionelle jobs. wie koennte sich aber die kybernetische kontrolle bzw. die zwiebel (maintainer, zuarbeiter etc.) der produktion freier software auf gesellschaft uebertragen lassen? wie werden individuelle und gesellschaftliche notwendigkeiten und bedarfslagen aufgeloest in realisierungen von loesungen? ist das nicht ein uraltes marxistisches problem? vgl. h.g. wells _time machine_, wo die lustbesetzten aber dummen eloi den morlocks (boese herrschaft des proletariats) zum opfer werden.

die naiven jungs konzentrieren sich ein biszchen zu sehr auf den maschinenpark. stefan merten erzaehlt vom fabber, dem universalmaterialisator, womit der informatik wieder ein prominenter platz zugewiesen wird, auf dem sie steuerungsfaehig machen soll, was, materiell noetig, hergestellt wird ("materie aus daten") und was schlieszlich in der individualisierten massenproduktion endet. die utopistische technik-vision? wir warten auf die global standardisierte kompatibilitaet der systeme, frequenzen und schnittstellen.

"Cleanrob befreit glatte Flächen von Schmutz - ob auf Tisch oder Boden. Die Maschine funktioniert vollautomatisch, ein Computer ist eingebaut." Copyright © Frankfurter Rundschau 2001 Dokument erstellt am 27.04.2001 um 21:17:13 Uhr Erscheinungsdatum 24.04.2001

thomas gruettmueller will alle langweilige algorithmische arbeit automatisieren, was aber wenn bestimmte arbeit nicht algorithmisierbar ist? oder anders gesagt: die automaten im haushalt automatisierten mit ihrer puren existenz nie den haushalt, im gegenteil, sie vergroeszerten nur den zeitanteil der sie bedienenden an der automatisierungsstrategie (irgendwo wird es die statistik dazu geben) und evolvierten eine ganze weiszwaren-kultur und den entsprechenden markt. bill gates automatisches haus fuer jedermensch. intelligente maschinen sollen uns von muehsal und plage befreien, die rationalisierung durch sie ist aber zu oft nicht die reiner funktionen (algorithmisierung der produktion), sondern die der kommunikation, des spiels, der beziehungen, kurz der aesthetik. die revolution der mittel wird hier offenbar marxistisch zuu funktionalistisch/optimistisch gesehen. die maschinen sollen humanisiert werden, humanen ausstosz haben - nur im nutzen und benutzen sei ihr kultureller wert zu bestimmen.

"mensch... und technik an und fuer sich"



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